Nachhaltig helfen

Ärztinnen und Ärzte sind in ihrem Praxisalltag oftmals erste wichtige Kontaktperson für Patientinnen und Patienten mit Essstörungen. Essstörungen sind schwerwiegende Krankheiten, die häufig mit zahlreichen Komorbiditäten einhergehen. Da außerdem gerade in der Anfangsphase ein unspezifisches Symptombild vorhanden ist, ist die Diagnose von Essstörungen vor allem im Frühstadium oft schwierig. Bis Betroffene in eine angemessene Behandlung kommen, dauert es meist mehrere Jahre. 

Die Folgen sind oft schwerwiegende Krankheitsverläufe. Dabei könnte eine frühzeitige Behandlung die Heilungschancen steigern und eine Chronifizierung verhindern. Daher ist es sehr wichtig, auf Risikogruppen zu achten und erste Signale ernst zu nehmen. 

Bei Verdacht auf eine Essstörung helfen wir schnell und kompetent mit Beratung, Begleitung, ambulanten Angeboten und therapeutischen Wohngruppen.

Beratung als erster Schritt

Besteht der Verdacht auf eine Essstörung, ist eine Beratung der erste Schritt zur Klärung. In unseren zwölf Beratungsstellen in Bayern bieten wir Menschen, die sich um ihr Essverhalten Sorgen machen, sei es Essen oder Nicht-Essen, bis zu fünf kostenlose Beratungsgespräche – auf Wunsch auch anonym und oder als Onlineberatung und überlegen gemeinsam mit dem Patienten oder der Patientin die nächsten Schritte, von Ernährungsberatung bis zu Wohngruppen.

Intensivtherapeutische Wohngruppen

Unsere therapeutischen Wohngruppen für Jugendliche bieten eine intensive, spezialisierte pädagogische und therapeutische Unterstützung für junge Menschen, die an Essstörungen und anderen psychischen Erkrankungen leiden. In einem geschützten und unterstützenden Umfeld erhalten die Jugendlichen umfassende therapeutische Hilfe, die auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Das Angebot umfasst Einzel- und Gruppentherapie, Ernährungsberatung sowie pädagogische Begleitung, um eine ganzheitliche Genesung zu fördern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung eines gesunden Essverhaltens und der Stärkung des Selbstwertgefühls. Die Wohngruppen bieten einen strukturierten Alltag und unterstützen die Jugendlichen dabei, ihre soziale und schulische Integration schrittweise wiederzuerlangen.Zusätzlich bieten wir spezialisierte therapeutische Wohngruppen für Jugendliche mit Essstörungen in Kombination mit Trauma sowie Essstörungen in Verbindung mit Borderline-Störungen an. Diese Angebote berücksichtigen die komplexen Wechselwirkungen dieser Erkrankungen und bieten gezielte therapeutische Interventionen, die auf die besonderen Herausforderungen der Betroffenen abgestimmt sind.

Ambulante Erziehungshilfen (AEH)

Unsere Ambulanten Erziehungshilfen (AEH) bieten gezielte Unterstützung für Kinder/Jugendliche ab 10 Jahren und ihre Familien, die mit Essstörungen und anderen psychischen Erkrankungen wie u.a. Traumafolgestörungen und den damit verbundenen Herausforderungen konfrontiert sind. Unser Ansatz ist flexibel und individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt, so dass die Unterstützung direkt im gewohnten Lebensumfeld stattfinden kann. Das Angebot umfasst regelmäßige therapeutische Gespräche, pädagogische Begleitung und umfassende Beratung für die ganze Familie, um gemeinsam stabile Strukturen und gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln. Ziel ist es, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, ihre Erkrankung zu bewältigen, ihre schulische und soziale Integration zu fördern und die familiäre Stabilität zu stärken.

Die Besondere Versorgung

Das besondere Hilfsangebot zum frühestmöglichen Zeitpunkt

Die Besondere Versorgung ist eine übergreifende Versorgungsform im Gesundheitswesen, bei der sich die beteiligten Einrichtungen (HausärztInnen, FachärztInnen, PsychotherapeutInnen und Fachkliniken) optimal vernetzen. 

Dabei erhalten PatientInnen ab 10 Jahren bis zu drei Jahre eine qualitativ hochwertige persönliche Begleitung durch eine Bezugsbetreuerin (Case ManagerIn) während ihrer Essstörungsbehandlung mit FachexpertInnen unterschiedlicher Richtung und erhalten u.a. Unterstützung bei der Entscheidungsfindung der richtigen Therapie als auch bei der Kommunikation mit der zuständigen Krankenkasse oder der Suche nach Therapieplätzen. 

Bei Essstörungen wie Anorexie, Bulimie, Binge Eating oder Adipositas ist es für die Betroffene besonders wichtig, so früh wie möglich professionelle Hilfe zu erhalten. 

Durch die Teilnahme führender Kliniken werden Wartezeiten auf wenige Wochen minimiert, gesonderte Anträge sind mehr nicht notwendig.

Durch ein bayernweites Netzwerk und enge Zusammenarbeit von hochqualifizierten (Fach)-ÄrztInnen, TherapeutInnen und Fachkliniken über alle Behandlungsebenen hinweg ist es möglich, alle Behandlungsschritte und Therapiemaßnahmen nahtlos miteinander zu verbinden. Zu unseren Partnern gehören viele auf Essstörungen spezialisierte psychosomatische Kliniken, Fachärzte und Fachärztinnen, Therapeutinnen und Therapeuten. Eine Übersicht finden Sie hier.

Neben einer Beratung wird nach einer ausführlichen Anamnese ein individueller, langfristiger Behandlungsplan erstellt. Dieser Plan wird von einem multiprofessionellen Team aus unserem Netzwerk an SozialpädagogInnen, PsychiaterInnen, PsychotherapeutInnen und ErnährungstherapeutInnen erstellt. 

Die Teilnahme ist freiwillig und für die Betroffenen kostenlos. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gerade eine langfristige Begleitung den Therapieerfolg festigt und hilft, das Gelernte im Alltag umzusetzen. Eine Chronifizierung kann vermieden werden.

Ambulante Nachsorge für Kinder und Jugendliche mit Adipositas nach einer stationären Rehamaßnahme

Wir sind seit mehr als 10 Jahren im Auftrag des Bezirks Oberbayern, der Jugendämter und Krankenkassen für die Versorgung von Menschen mit Essstörungen tätig und betreuen seitdem Kinder und Jugendliche mit Adipositas. Unser Angebot der ambulanten Nachsorge unterstützt diese Patientengruppe dabei, den Erfolg der stationären Rehabilitation nachhaltig zu sichern und stellt somit eine zusätzliche und entscheidende Hilfe für sie dar.

Informationsmaterial

Essstörungen kompetent und multiprofessionell behandeln - Informationen für Ärztinnen und Ärzte – hier geht’s zum Download.

Sollten Sie weiteres Informationsflyer in Ihrer Praxis oder Klinik für Betroffene und Angehörige auslegen wollen, melden Sie sich bitte gern bei uns info@tness.de oder rufen Sie uns an.

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Hilfen für Angehörige

Oft sind auch Angehörige schwer belastet. Hier bieten wir Unterstützung in Form von Beratung, Workshops, Selbsthilfegruppen und mehr.

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