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Übergewichtige Kinder – Adipositas bei Kindern
Folgen und Ursachen von Adipositas bei Kindern
Autor: Blog-Redaktion, 22. April 2022
Viele Menschen leiden unter Übergewicht. Auch Kinder im Schulalter sind davon häufig betroffen. Sie haben dadurch ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen und sind zudem einem besonderen Leidensdruck ausgesetzt.
Zu wenig Bewegung und eine zu kalorienreiche Ernährung führen oft zu Übergewicht. Das kann bei Kindern gravierende körperliche und psychische Folgen haben.
Daher ist es wichtig, möglichst frühzeitig dagegen zu steuern und sich gegebenenfalls Hilfe zu holen.
Übergewicht - ab wann?
Übergewicht bedeutet, dass das Fettgewebe im Körper eines Menschen vermehrt ist. Der Fachbegriff für starkes Übergewicht ist Adipositas. Das Übergewicht wird mit Hilfe des Body-Mass-Index (BMI) definiert: Er ist das Maß für das Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße. Der BMI wird daher auch als Körpermasseindex bezeichnet. Dabei wird das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Größe in Meter geteilt.
Es gibt für Kinder und Erwachsene separate Tabellen, die zudem nach dem Geschlecht getrennt werden.
Die geschlechts- und altersspezifischen Wachstumskurven werden Perzentilkurven genannt. Zur Beurteilung des Gewichts bei Kindern und Jugendlichen geben die Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG), die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kinder- und Jugendalter (AGA) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weiterführende Informationen und Details.
Letztendlich sagt der BMI-Wert allein nicht alles aus.
Risikofaktoren und Ursachen
Ernährung und Bewegungsmangel
Übergewicht entsteht, wenn langfristig mehr Kalorien aufgenommen werden, als verbraucht. Zudem bewegen sich viele Kinder zu wenig, sodass die Energiebilanz aus dem Lot gerät. Insbesondere der regelmäßige Konsum von Fast Food, wie beispielsweise Burger, Pizza und Pommes, sowie von Süßigkeiten oder zuckerhaltigen Getränken fördert Übergewicht. Auch Fertiggerichte können Übergewicht aufgrund der ungesunden Inhaltsstoffe begünstigen.
Bewegungsmangel und Ernährung sind in Kombination einer der häufigsten Gründe, weshalb Kinder schnell übergewichtig werden können.
Gene
Die Ursachen des Übergewichts sind mannigfaltig. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spiele. Weitere Aspekte, wie die Ernährung oder der Lebensstil, sind jedoch wichtige Einflussfaktoren.
Erkrankungen
Auch Erkrankungen können eine Ursache für Übergewicht sein. Hier einige Beispiele:
- Schilddrüsenunterfunktion
- Störung Nebennierenhormone
- Funktionsstörungen Hirnanhangdrüse
- Mangel an Wachstumshormonen
- Psychische Ursachen, beispielsweise durch Trennung der Eltern oder Vernachlässigung
- Psychische Erkrankungen, wie Essstörungen
Der Kinderarzt klärt in Verdachtsfällen ursächliche Erkrankungen ab, beispielsweise durch eine Blutuntersuchung.
Folgen
Allgemeine Folgen
Übergewicht kann die Gesundheit schädigen und das Risiko für Folgeerkrankungen erhöhen. Vor allem schweres Übergewicht und Adipositas bergen die Gefahr für:
- Typ-2-Diabetes
- Bluthochdruck und somit erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Fettstoffwechselstörungen und Fettleber
- Gelenkbeschwerden und Gelenkverschleiß (Arthrose)
- Orthopädische Probleme wie Rückenschmerzen
- Kurzatmigkeit bei Belastung
- Schlaf-Apnoe
Psychische Folgen
Nicht zu unterschätzen sind neben den körperlichen Risiken auch die psychischen Folgen. Mangelndes Selbstwertgefühl, Minderwertigkeitsgefühlen und depressive Symptome, wie Stress und Ängste haben zur Folge, dass sich die Kinder sozial isolieren.
Was kann man dagegen tun?
Ernährung
Entscheidend ist es, das Ernährungsverhalten langfristig zu verändern und gemeinsam mit einer ErnährungsberaterIn zu überlegen, wie ein gesunder und ausgewogener Speiseplan aussehen könnte. Gemüse und Obst, aber auch Getreide, Hülsenfrüchte, Reis und gegebenenfalls kleinere Portionen sind dabei hilfreich.
Regelmäßige Mahlzeiten sorgen für genügend Energie und Nährstoffe. Fast Food, Fertiggerichte und Süßes begünstigen Übergewicht und sollten daher selten gegessen werden.
Bewegung
Körperliche Aktivität erhöht den Energieverbrauch und hilft somit dabei, überschüssiges Gewicht zu reduzieren. Weniger Zeit vor dem Fernseher, PC und der Spielkonsole bilden einen guten Anfang. Sport treiben, dass auch dem Kind Spaß macht oder sich im Alltag generell mehr bewegen, z.B. mal die Treppe statt Fahrstuhl oder Fahrrad statt Bus.
Die Vorbildfunktion der Eltern kommt auch hier, genau wie bei der Ernährung, zum Tragen. Die Gewohnheiten können schrittweise verändert werden. Lob und Motivation sind hier für das Kind wichtig. Gemeinsame Radtouren oder Wanderungen sind nicht nur nützlich, sondern bescheren auch schöne Erlebnisse.
Krankheiten und Gene
Der Kinderarzt ist bei übergewichtigen Kindern erst einmal der richtige Ansprechpartner. Bei einer genetischen Veranlagung eines zu hohen Gewichts sollten sich die Maßnahmen umso mehr auf ein verändertes Verhalten im Alltag konzentrieren.
Auch therapeutische Unterstützung kann helfen, die gesunde Ernährung und Bewegung umzusetzen und aufrechtzuerhalten.
Fazit
Immer mehr Menschen leiden hierzulande an Übergewicht. Kinder sind ebenfalls davon betroffen. Der BMI hilft bei der Überprüfung, ob ein Kind übergewichtig ist. Die Ursachen sind vielfältig. Eine Gewichtszunahme kann aus einer übermäßigen Zufuhr an Kalorien oder zu wenig Aktivität resultieren. Körpergewicht wird auch durch genetische Faktoren beeinflusst.
Bei Verdacht auf eine Erkrankung und damit einhergehendem Übergewicht sollten Sie den Kinderarzt zu Rate ziehen.
Neben den körperlichen Folgen dürfen die seelischen Auswirkungen ebenfalls nicht vergessen werden. Übergewichtige Kinder können psychische Störungen und Depressionen entwickeln. Suchen Sie sich Hilfe.
Nehmen Sie gerne bei Fragen mit uns Kontakt auf oder schauen Sie sich unser Angebot an.