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Mangelernährung

Mangelernährung bezeichnet einen Zustand, bei dem der Körper nicht ausreichend mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird. Dies kann durch eine zu geringe Nahrungsaufnahme oder eine unausgewogene Ernährung verursacht werden.

Mangelernährung ist weltweit ein verbreitetes Problem, das sowohl in Entwicklungsländern als auch in Industrienationen vorkommt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa 462 Millionen Erwachsene untergewichtig. In Entwicklungsländern sind Kinder besonders gefährdet: Rund 45 Prozent der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren stehen mit Mangelernährung in Verbindung (WHO). 

Auch in Industrieländern spielt Mangelernährung eine Rolle, insbesondere im Zusammenhang mit Essstörungen wie Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa. Studien zeigen, dass etwa 0,9% der Frauen und 0,3% der Männer im Laufe ihres Lebens an Anorexia nervosa erkranken, was oft zu schwerer Mangelernährung führt (NCBI).

Bei Essstörungen wie Anorexia nervosa, Bulimia nervosa oder Binge-Eating-Störung tritt Mangelernährung häufig auf. Sie kann verschiedene Formen annehmen, darunter:

  • Unterernährung: Hierbei fehlen dem Körper essentielle Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Proteine.
  • Überernährung: Auch wenn dies kontraintuitiv erscheint, können Menschen mit Essstörungen trotz übermäßiger Kalorienzufuhr an Mangelernährung leiden, wenn ihre Ernährung unausgewogen ist und wichtige Nährstoffe fehlen.

Die Symptome von Mangelernährung können vielfältig sein und beinhalten:

  • Gewichtsverlust: Ein deutliches Anzeichen, besonders bei Anorexia nervosa.
  • Schwäche und Müdigkeit: Der Körper hat nicht genug Energie, um optimal zu funktionieren.
  • Konzentrationsstörungen: Das Gehirn erhält nicht die nötigen Nährstoffe für eine gute Leistungsfähigkeit.
  • Schlechte Wundheilung: Der Körper kann sich nicht effektiv regenerieren.

Mangelernährung hat ernsthafte Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Sie kann schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben, wie zum Beispiel:

  • Immunschwäche: Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten.
  • Organversagen: Besonders gefährdet sind Herz, Leber und Nieren.
  • Knochenschwund (Osteoporose): Besonders bei langfristigem Nährstoffmangel.

Die Behandlung von Mangelernährung erfordert einen umfassenden Ansatz, der sowohl medizinische als auch ernährungsphysiologische Aspekte berücksichtigt. Dazu gehören Ernährungsberatung, medizinische Überwachung und Psychotherapie. In der Ernährungsberatung wird ein ausgewogener, individueller Ernährungsplan erstellt, der alle notwendigen Nährstoffe enthält. Die medizinische Überwachung beinhaltet eine regelmäßige Kontrolle der körperlichen Gesundheit und die Anpassung der Behandlung an die individuellen Bedürfnisse. In vielen Fällen ist auch eine psychotherapeutische Begleitung notwendig, insbesondere wenn Mangelernährung durch eine Essstörung bedingt ist.

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