WIKI
Prävalenz
Prävalenz bezeichnet die Anzahl der Krankheitsfälle innerhalb einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zu einem spezifischen Zeitpunkt oder über einen definierten Zeitraum. Sie wird häufig als Prozentsatz der betroffenen Personen in Bezug auf die Gesamtpopulation angegeben. Die Prävalenz liefert wichtige Informationen zur Verbreitung einer Krankheit und ist ein zentrales Maß in der Gesundheitsforschung und Epidemiologie. Sie hilft dabei, das Ausmaß von Gesundheitsproblemen zu verstehen und Maßnahmen zur Prävention und Behandlung zu planen.
Maße der Prävalenz:
- Punktprävalenz: Diese misst die Anzahl der Krankheitsfälle zu einem bestimmten Zeitpunkt, etwa an einem Stichtag.
- 12-Monats-Prävalenz oder Jahresprävalenz: Diese erfasst die Anzahl der Krankheitsfälle, die innerhalb der letzten 12 Monate aufgetreten sind.
- Lebenszeitprävalenz: Diese bezieht sich auf den gesamten Lebenszeitraum einer Person und gibt an, wie viele Personen irgendwann in ihrem Leben an der Krankheit gelitten haben.
Beispiel:
In einer hypothetischen Studie wurden unter 10.000 Personen im Alter von 15 bis 24 Jahren 50 Fälle von Bulimia nervosa innerhalb eines Jahres dokumentiert. Dies ergibt eine 12-Monats-Prävalenz von 0,5 Prozent. Solche Statistiken sind entscheidend, um das Ausmaß von Essstörungen zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zur Prävention und Behandlung zu entwickeln.
Bedeutung:
Das Wissen über die verschiedenen Prävalenzmaße ermöglicht es Fachleuten, die Verbreitung und die Dringlichkeit der Behandlung besser einzuschätzen und therapeutische sowie präventive Maßnahmen gezielter zu planen. Das Wort "Prävalenz" stammt vom lateinischen Begriff "praevalere" ab, was "sehr stark sein" oder "überwiegen" bedeutet. Dieser Ursprung verdeutlicht die Bedeutung des Begriffs in der Gesundheitsforschung, da die Prävalenz die Stärke oder Häufigkeit der Verbreitung einer Krankheit innerhalb einer Bevölkerung beschreibt.